Zwischenzeitlich war es Demeritenhaus für straffällig gewordene Priester
Samstag, 25. Oktober 2008, Schaffhauser Nachrichten
Zwischenzeitlich war es Demeritenhaus für straffällig gewordene Priester
Weiterdingen Gastgeber des Hegau- Geschichtsvereins auf Schloss Weiterdingen war Josef Freiherr von Hornstein, ein Unternehmer, der bei München lebt und arbeitet. Er spricht Schweizerdeutsch und ist stolz darauf, denn es ist seine Muttersprache. Seine Mutter, Ines von Hornstein, stammt aus Einsiedeln aus der Familie, die den katholischen Bänziger Verlag führte. Josef Freiherr von Hornstein hat das Schloss seiner Ahnen in Weiterdingen vom Bischof in Freiburg im Breisgau zurückgekauft. An den Bischof beziehungsweise die Erzdiözese gelangte es, als der seinerzeitige Besitzer von Hornstein Bankrott ging und Schloss und Landbesitz verkaufen musste. Weiterdinger Bürger kauften zunächst das Schloss, verkauften es dann einem Immobilienhändler, der es mit gutem Gewinn um 1861 an die Erzdiözese weiterverkaufte. Der Bischof brauchte Gebäude für eine geistliche Strafanstalt (Demeritenhaus), um straffällig gewordene Priester unterbringen zu können. 1941–1945 wurde es von der NSDAP genutzt. Bis 1993 war es Müttererholungsheim und wurde von Missions-Benediktinerinnen von Tutzing geleitet. Von 1994 bis 2007 war Schloss Weiterdingen ein Bildungs- und Tagungshaus für junge Erwachsene. Vor zwei Jahren hat Josef Freiherr von Hornstein das Schloss gekauft und durch Renovierung und antikes Mobiliar aus dem Familienbesitz wieder zu einem Adelssitzausstaffiert, der für Anlässe wie Hochzeiten, Familienfeiern und Jubiläen, aber auch Tagungen und Weihnachtsfeiern gemietet werden kann. Für Interessierte: Tel. +49 (0)7739 92 63 46, celebrating@schloss-weiterdingen.com. (W. S.)